Oberwald 2023: Ein Blumenstrauss der Freudigkeiten

Oberwald 2023: Ein Blumenstrauss der Freudigkeiten

Am Samstag, 8. Juli wurde der Treffpunkt am Bahnhof Bern tumultartig durch das vom MTTV eingesetzte Lager-Direktorium und seine jugendliche Anhängerschaft besetzt und zur Ausgangsbasis des heurigen Trainingslagers umfunktioniert. Zahlreiche Gepäckstücke wurden anschliessend nicht vergessen, sondern auf geschickte Weise Richtung Gleis manövriert, immer der signaltechnisch geschickt gekleideten Leiterin Habegger und Cheforganisator Praplan hinterher. Während sich erste Bekanntschaften zu bilden begannen, scheuchten die professionellen Doppel Prebeck/Mathys und Rüttimann/Lauener als Schlusslicht und Besenwagen die Jugendlichen plus Rollkoffer in den korrekten Zug. In Thun liess sich Praplan von Meister Lanz ablösen, der die Oberländer Jungschar inklusive Zopf und Kuchen in den Zug verfrachtete. Nach vielen klugen Gesprächen über Tischtennis konnte nach rund drei Stunden die Unterkunft in Oberwald bezogen und die Halle eingerichtet werden. Den Lead für das anschliessende Kaiserspiel übernahm der vorausgereiste Tätschmeister Abbühl. Auf Basis des Kaiserspiels wurden denn auch vorläufig die vier Trainingsgruppen zusammengestellt, damit für alle möglichst niveaugerechte Übungseinheiten angeboten werden konnten. Abends schliesslich bewies die Porter Küche (Krapf/Chvojan sen.) ihre exzellenten Kochkünste, die sie über die ganze Woche – mit Ausnahme eines unglücklichen Kartoffelstockmalheurs – Menü für Menü wiederholen konnten und die alle beeindruckt und gesättigt hinterliessen.

Mit dem Beginn des ordentlichen Trainingsbetriebs nach höchsten J+S-Standards zeigte sich auch die scheinbar unbegrenzte Motivation des Nachwuchses, die über die gesamte Woche Bestand hatte. Die Fertigkeiten, die sie an den Tisch brachten, waren Anlass zur Freude und zeigten, dass die Nachwuchstrainer des MTTV grundsätzlich sehr gute Arbeit leisteten. Komplettiert respektive unterstützt wurde das Leiterteam ab Sonntag durch Edelsparringpartner Chvojan jun. und Balleimerexperte Wahlen, wodurch die Vielfältigkeit der Trainingsmöglichkeiten zusätzlich erweitert wurde.

Als einer der frühen Höhepunkte kann das Leiterturnier genannt werden: Das Gewitter drückte viel heisse Luft und die Zuschauer en masse in die Halle, die ihre jeweiligen Favoriten unterstützten. Gewandt teilte Tunierleiter Wahlen die Leute nach dem Schlangenprinzip in die Gruppen ein. Vorjahressieger Rüttimann konnte als topgesetzter Spieler bereits in der Gruppenphase die Segel streichen, ebenso zahlreiche Trainingsaufsichten sowie die Küche. Nach Halbfinal und Final setzte sich der klassierungsmässig beste Spieler letztlich durch und das Podest setzte sich wie folgt zusammen:

  1. Colin Lanz (Ansage: „Ich werde das Leitertunier nicht gewinnen.“)
  2. Joel Chvojan
  3. Christian Abbühl (Ansage: „Ich werde das Leitertunier gewinnen.“)

Neben dem Training wurde in den Zwischenstunden fleissig Exploding Kittens, Brändidog oder MTTV-Quartett gespielt oder der Volg für die Zwischenverpflegung angesteuert. Ausserdem konnte in einer vom Zufall geprägten Suchaktion die MTTV-Fahne geborgen werden, die sich anschliessend als zu schwer für den Walliser Fahnenmast erwies. Die malerische Gegend wurde beim Frühsport joggend in alle Richtungen erkundet und das Wetter war mehrheitlich ausgezeichnet auf die Aktivitäten abgestimmt, mit Ausnahme des einen Tages, als der Ausflug ins Briger Bad unternommen wurde. Während die kurzen, verhaltenen Regenschauer das Baden kaum störten, wurde der Niederschlag nach der Ankunft in Oberwald so intensiv, dass der Taxidienst (Küchenteam plus frisch angereister Quizpatron Luder) bemüht werden musste. Beim im Anschluss an das Abendessen veranstaltete Quiz bewies besonders Noa seinen hellen Kopf – ob backhand-Rebus oder Musikfragen, sicher und beeindruckend schnell kamen die Antworten hervorgeschossen. Andere wiederum konnten eher bei der Tanzperformance glänzen.

Nicht fehlen durfte der bewährte Fantasy Cup, der sich alljährlich durch die kreative Auf- und Umstellung der Tische auszeichnete. Sieger wurde letztlich Aaron vor Jan und Matteo. Nach geglücktem Grillabend mit überschaubaren Wartezeiten leitete der internationale Schiedsrichter Balzani zwei kurze Einheiten zur Regelkunde, die dem Nachwuchs bestimmt im einen oder anderen Turnierfinal helfen werden. Da sich die Kinder und Jugendlichen in dieser Woche so gut aufgeführt hatten, musste der Abwaschdienst des Folgetages ausgelost werden – normalerweise war dieser als Strafe für ungehorsame Satansbraten und Tunichtgute vorgesehen, wie Schirmherr Abbühl in seiner Abendansprache eloquent und politisch korrekt formuliert verkündete. Tatsächlich kam es anschliessend zu einem Novum und eine Kleintruppe meldete sich freiwillig für die Morgenschicht.

Am letzten vollständigen Lagertag wurde das Teilnehmerturnier veranstaltet: vormittags die Gruppenspiele, nachmittags die KO-Phase. Nach intensiven Spielen konnte sich Aaron im Finale gegen Noa den ersten Platz sichern, Bronze holte sich Selina gegen Matthias. Nach einem standesgemässen Zelebrieren wurden die Tische fachmännisch versorgt und der Abschlussabend inklusive Taufe der Lagerneulinge konnte stattfinden, aber nicht bevor das Gruppenfoto beim Fahnenmast geschossen werden konnte und damit ein ortsansässiges Pärchen für das perfekte Shooting verdrängt werden musste.

Nach einer raschen, jedoch eingehenden Putzaktion am abschliessenden Samstag konnte die Unterkunft und die Halle sauber abgegeben werden. Die Rückreise war geprägt von einer allumfassenden Schlappheit, die bis zum Abschied anhielt und nur verständlich war. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass das Lager insgesamt als sehr erfolgreich und abwechslungsreich betrachtet werden kann.

Vielen Dank an alle Trainer und Eltern für das Vertrauen und hoffentlich bis nächstes Jahr.

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Didier Praplan
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